Segnung der neuen Fahrzeughalle
Im Jahr 1879 gründete sich die Freiwillige Feuerwehr Weidenbach. Es war eine Zeit in der Brände den Menschen oft die Existenz raubten. Gemeinsam wollten sie Mensch und Tier, Hab und Gut vor dem Feuer schützen. Über die Jahrzehnte hinweg gründeten sich immer mehr Feuerwehren und unterstützen sich gegenseitig.
Mit den Jahren stiegen die Anforderungen an die Freiwilligen Feuerwehren. Heute sind es nicht mehr die Brände, welche die Frauen und Männer im aktiven Dienst fordern. Vielmehr verlagert sich das Einsatzgebiet auf die technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen und auf die Hilfe bei Naturkatastrophen. Für die Hilfe stehen modernste Fahrzeuge und Feuerwehrtechnik zur Verfügung, die von perfekt ausgebildeten Kameradinnen und Kameraden eingesetzt werden. Dass die Fahrzeuge immer größer werden und mehr Gerätschaften zum Einsatzort gebracht werden müssen, spiegelt sich auch in den Gebäuden wieder, welche die Feuerwehr für die Unterbringung der Ausrüstung und die Ausbildung benötigen. In Weidenbach ist diese Entwicklung am Feuerwehrgerätehaus gut sichtbar.
1981 entstand am jetzigen Standort eine Fahrzeughalle für das erste Löschfahrzeug der Wehr. Im Jahr 2006 wurde der erste Erweiterungsbau vollendet. Es entstanden Werk-, Lager-, Unterrichts- und Sozialräume. Das 2008 in Dienst gestellt neue Löschfahrzeug war fast doppelt so groß wie das bisherige TSF aus dem Jahr 1981. Doch eines wurde in den letzten Jahren immer mehr zum Problem. Um die Aktiven zum Einsatzort zu bringen wurde oft auf die Nutzung privater PKWs zurück gegriffen. Da diese Fahrzeuge verständlicherweise keine Sonderausstattungen, wie Blaulicht, Martinshorn und besondere Fahrzeugmarkierungen besaßen, konnten die Aktiven nicht mehr zu jedem Einsatz nachrücken. Dies zeigte sich besonders deutlich mit der Eröffnung der Autobahn A94 im Jahr 2019.
In Absprache mit der Gemeinde Heldenstein wurde die Anschaffung eines Mehrzweckfahrzeuges ins Auge gefasst. Damit soll es möglich werden mehr Einsatzkräfte und Ausrüstung zum Schadensereignis hin- und wieder zurück zu bringen. Bevor jedoch das Fahrzeug angeschafft werden kann, musste das Feuerwehrgerätehaus erneut erweitert werden. Diesmal war der Bau einer zweiten Fahrzeughalle notwendig.
Thomas Aigner, 1. Kommandant der Feuerwehr, fertigte die Eingabepläne an und die Gemeinde Heldenstein stellte die finanziellen Mittel für den Anbau bereit. Um das Vorhaben zu finanzieren war schnell klar, dass die Realisierung nur mit viel Eigenleistung der Weidenbacher möglich sein wird. Spatenstich war im Frühjahr 2023 und von Anfang an war zu merken, dass die Bereitschaft zur Zusammenarbeit bei den Weidenbachern und den Firmen vor Ort sehr groß war. Wochenende um Wochenende wurde tatkräftig angepackt und so entstand in nur 18 Monaten Bauzeit auf der Nordseite eine neue Fahrzeughalle. Beim Helferfest vor wenigen Tagen war es der Ersten Bürgermeisterin Antonia Hansmeier und dem Feuerwehrvorstand Alfons Aicher ein großes Anliegen den 55 Helferinnen und Helfern und Firmen für die rund 1700 Arbeitsstunden auf besondere Art und Weise zu danken und ihr Engagement zu würdigen.
Am Sonntag 29. September fand die feierliche Segnung der neuen Fahrzeughalle statt. Am Morgen wurden Vorstand, Kommandant und Bürgermeisterin von den Vertretern der Volksbank-Raiffeisenbank Heldenstein, Maximilian Kritzenberger und Heribert Bösl, mit einem Spendenscheck über 5000,00 EUR überrascht. Das Fest begann mit einem Gottesdienst in der Filialkirche Weidenbach der vom Ramsauer Rhythmus-Chor musikalisch umrahmt wurde. „Das Gute ist in der Mehrheit!“ war ein prägnanter Satz in der Predigt von Pfarrer Regner und der Bau der neuen Fahrzeughalle, die großartige Gemeinschaft in der Bevölkerung und die gute Zusammenarbeit sind seiner Meinung nach ein schönes sichtbares Zeichen davon. In einem Festzug ging es zum Gerätehaus, wo der Geistliche den Neubau segnete. In ihren Grußworten würdigten Bürgermeisterin Antonia Hansmeier, Kreisbrandrat Harry Lechertshuber und stellvertetender Landrat Richard Fischer, die außergewöhnliche Leistung. Anschließend waren alle zum Mittagessen und zum Tag der offenen Tür eingeladen. Für die Kinder wurde eine Hüpfburg aufgebaut und Rundfahrten mit dem Feuerwehrauto angeboten. In dieser Zeit konnten die Besucher bei Kaffee und Kuchen gemeinsame Stunden in Weidenbach verbringen. Die Heldensteiner Blaskapelle sorgte für den musikalischen Rahmen. Zum Abschluss des Festes fand am Montag noch ein Kesselfleischessen statt, bei dem die bayerische Spezialität aufgetragen wurde und die „Pointl Buam“ für die musikalische Unterhaltung sorgten.
Bilder vom Fest: